Was tun mit russischen Wertpapieren 23.03.22
Fast ein Monat ist es her, dass der Handel mit russischen Wertpapieren eingestellt wurde. Bis jetzt kann man Aktien an der Moskauer Börse immer noch nicht handeln, russische Staatsanleihen schon. Schließlich muss Russland mit allen Mitteln eine Staatspleite abwenden. Bei russischen Anleihen wittern Fondsriesen wie BlackRock schon wieder Chancen. Das ist ganz bestimmt keine Anlagempfehlung für Privatanleger meinerseits, abgesehen davon muss man auch erst einmal die Möglichkeit haben dort zu investieren.
Zurück zu den russischen Aktien. Wer eine Rosneft, Sberbank oder Gazprom in seinem Portfolio aus guten alten Zeiten hat, weil sie so nette Dividenden abgeworfen haben mag schon gesehen haben, dass er hinter dem russischen Papier kaum noch einen Wert stehen hat. Eine Gazprom etwa schlägt nur noch mit 52 Cent zu Buche. Abgesehen davon, dass man momentan ohnedies nicht verkaufen kann, bleibt ja noch ein kleiner Rest Hoffung, dass die Gesellschaften von Putin nicht einfach vollverstaatlicht und von der Börse genommen werden und der Kurs auch wieder steigen könnte, wenn der Handel im Moskau wieder los geht. Denn Firmen gibt es ja noch, sie machen weiterhin Geschäfte.
Ein weiteres Problem ist nur, dass man bei den russischen Unternehmen in der Regel gar keine Aktien besitzt, die in Moskau gehandelt werden, sondern „nur“ Hinterlegungsscheine, sogenannte ADRs (American Depository Receipts), die an der Börse Frankfurt, New York oder London hinterlegt sind.
Und was ist mit russischen Wertpapieren in Fonds und ETFs? Die kann man ebenso abschreiben. Der Weltmarktführer von Indizes, MSCI hat die russischen Aktien einfach mit null Euro ausgebucht etwa in seinem prominentesten Produkt MSCI Emerging Market. Bei den Kurskorrekturen der letzten Wochen ist das gar nicht weiter aufgefallen, dass damit der Index um drei bis vier Prozent absacken musste. Dies war zuletzt der Anteil russischer Aktien im MSCI Emerging Market. Ganz dürfte das US-Analysehaus den russischen Markt aber auch noch nicht abschreiben. Zumindest berechnet es weiterhin den MSCI Russia.
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Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von getroffenen Aussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia Kistner keine Haftung.
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Foto Pixabay
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