FACC-CEO Robert Machtlinger im boersenradio-Interview zum Markt: „Der Steigflug in der Topline ist durchwegs gegeben, das ist erfreulich. Der Luftfahrt-Markt kommt mit sehr guten Auslastungen zurück. Das Positive ist, dass neben dem Kurz- und Mittelstrecken-Segment, das sich seit geraumer Zeit wieder positiv entwickelt, auch die Entwicklung im Langstrecken-Segment wieder besser ist. Das heißt, bei Flugzeugen wie der A350 oder der Boeing 787, die für uns wesentlich sind, sehen wir steigende Raten. Pro A350 haben wir ein Fertigungsvolumen von ca. 1,5 Mio. USD, bei der Boeing 787 ist es knapp unter 1 Mio. USD pro Flugzeug.
Zu den Lieferketten: "Wir haben nach wie vor globale Verwerfungen und noch nicht die Stabilität erreicht, so wie wir sie aus dem Jahr 2019 kennen. Das hat verschiedene Gründe, wie Rohmaterialverfügbarkeit oder Personal. Es wird Schritt für Schritt besser, aber eben noch nicht wie 2019. Das heißt für uns, dass wir weiterhin Sicherheitsbestände im Material haben, es kommt auch vor, dass Material nicht so kommt, wie es geplant war. Teilweise müssen wir über Sonder-Schichten das aufholen, was wir nicht durchführen konnten. Das schlägt sich auf die Effizienz nieder."
Zum Orderbuch: "Das Schöne an der Luftfahrt ist, dass sie planbar ist. Wir haben gute Prognosen. Und wenn man sich heute das Orderbuch anschaut, also Airbus als ein Beispiel hat das erste Mal jetzt ein Orderbuch, sprich fix bestellte Flugzeuge, das größer ist als 8.000 Flugzeuge. Das ist schon immens. Der Gesamtmarkt, alle in diesem Bereich tätigen Unternehmungen haben ein Orderbuch von etwas über 13.000 Flugzeugen und manche Plattformen sind auf die nächsten fünf bis sieben Jahre ausverkauft. Da gibt es einen Over-Demand und das wird die nächsten 24 Monate auch so bleiben. bis sich das System wieder ausbalanciert. Unser Orderbuch ist mit einem Wert von 5,8 Mrd. US-Dollar derzeit auf einem Alltime-High. Wir sind in jedem Flugzeug unserer Kunden vertreten. Es gibt heute kein Verkehrsflugzeug, das nicht mit Technologien der FACC fliegt. Das heißt, das Orderbuch der Industrie mit den 13.000 Flugzeugen ist auch das Orderbuch der FACC. Das ist aber von Plattform zu Plattform unterschiedlich. Die Airbus A320-Familie ist für uns die wichtigste, mit dem Flugzeug machen wir 55 Prozent des Gesamtumsatzes. Und dieses Flugzeug ist auch heute das Flugzeug mit dem höchsten Order-Backlog".
Zum Werk in Kroatien: „Wir haben uns entschieden, das Werk zu vergrößern, sprich zu verdreifachen. Wir haben einen Spatenstich gemacht für eine 12.500 Quadratmeter Werkserweiterung in Kroatien mit einem Investment von 20 Mio. Euro. Die Fertigstellung ist für das 2. Quartal 2024 geplant. Der Mitarbeiterstand soll dort bis 2026 auf 600 Personen wachsen. Das ist für uns ein zusätzlicher wesentlicher Standort.“
Zum Ausblick: „Unser Ausblick für den Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2023 liegt bei einem Wachstum von 12 bis 16 Prozent. Wir glauben, dass wir eher am oberen Ende ankommen."
https://boersenradio.at/page/brn/42686/
(Der Input von boersen radio.at für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 09.11.)
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