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Reingehört bei UBM (boersen radio.at)

Im boersenradio-Interview meint UBM-CEO Thomas G. Winkler zur Lage in der Branche: „Die Schockstarre löst sich noch nicht auf. Leider. Ich bin erstaunt über die Preis-Levels, die genannt werden, weil meinen Informationen nach überhaupt gar keine Transaktionen stattfinden. Wir sind immer noch in der Situation, in der Verkäufer und Käufer in ihren Preisvorstellungen auseinanderliegen. Wir glauben, dass derzeit die Rendite-Erwartung 150 Basispunkte gegenüber dem Niveau vor Ausbruch der Ukraine-Krise, was zu einem Stillstand am Markt geführt hat, liegen soll. Wir haben keine Hoffnung, dass sich der Markt 2023 auflösen könnte. Der Stillstand wird 2023 noch anhalten und wir halten es für möglich, dass 2024 nur ein langsames Anlaufen des Marktes erfolgen wird. Wir haben Gewinnwarnungen und Insolvenzen am Markt gesehen, ein Ende dieser existenziellen Krise für Mitbewerber am Immobilienmarkt ist nicht abzusehen.“
Zu den Abwertungen: "Wir haben Bestandsimmobilien und Projekte abgewertet. Der Hauptgrund für die Abwertungen, die ja zu einer Gewinnwarnungswelle in der Branche im August geführt hat, ist doch eine geänderte Ansicht über die Dauer der Krise und die Entwicklung der indexierten Mieten.“
Zum Cash: „Wir hatten 214 Mio. Liquidität per Ende Juni, dazu kommt der Bond und die Zahlung des Partners aus der Timber Factory in Münchnen, die erst im Juli stattgefunden haben, abziehen muss man den Timber Marina Tower, den wir im Juli von Signa gekauft haben, zudem die Rückzahlung einer Anleihe. Dann haben wir eine glückliche Sondersituation gegenüber den Mitbewerbern, denn wir haben vom 4. Quartal 2023 bis zum 4. Quartal 2025 keine Anleiherückzahlung. Es belasten uns also keine Anleihen-Rückzahlungen, die ja eines der Probleme unserer Mitbewerber darstellen. Wir müssen aber selbstverständlich die Projekte, die wir am Laufen haben und die wir beginnen, auch finanzieren können. Der entscheidende Faktor diese Phase zu überstehen, wird nicht das Eigenkapital sein, sondern die Liquidität. Es wird zu einem Shake-out kommen, aber diejenigen, die diese Phase überleben, werden aufgrund der geänderten Wettbewerbssituation stärker zurückkommen.“
Zum Hotelmarkt: „Wir entwickeln derzeit keine neuen Hotels. Die Hotels, die wir in Betrieb haben, haben eine Renaissance erlebt, weil die Leute nachholen, was sie in der Pandemie versäumt haben. Die Nächtigungspreise sind in die Höhe geschossen, aber auch die Kosten für den Hotel-Betrieb sind gestiegen. Wir haben vier Hotels, die wir in Bau hatten, auch fertiggestellt und alle vier sind im Moment nicht zu anderen Preisen als Notverkaufspreisen verkäuflich. Daher haben wir von neuen Hotel-Developments Abstand genommen.“
Zur Zukunft: "Die Zukunft sieht so aus, dass die Branche in diesem Existenzkampf sicherlich die nächsten sechs Monate, aber möglicherweise auch die nächsten 18 Monate, verhaftet bleibt. Die Schnäppchenjagd sticht das Cash-Management sicher stärker aus, als wir es vielleicht noch vor sechs Monaten gesehen haben. Man darf nicht vergessen, dass es einen Bedarf an Wohnraum gibt und auch an Büroflächen, die der neuen Arbeit und den EU-Taxonomie-Vorschriften entsprechen. Die Politik ist hier gefordert.“
https://boersenradio.at/page/brn/42435/

(Der Input von boersen radio.at für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 01.09.)

(01.09.2023)


Bildnachweis

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Im boersenradio-Interview meint UBM-CEO Thomas G. Winkler zur Lage in der Branche: „Die Schockstarre löst sich noch nicht auf. Leider. Ich bin erstaunt über die Preis-Levels, die genannt werden, weil meinen Informationen nach überhaupt gar keine Transaktionen stattfinden. Wir sind immer noch in der Situation, in der Verkäufer und Käufer in ihren Preisvorstellungen auseinanderliegen. Wir glauben, dass derzeit die Rendite-Erwartung 150 Basispunkte gegenüber dem Niveau vor Ausbruch der Ukraine-Krise, was zu einem Stillstand am Markt geführt hat, liegen soll. Wir haben keine Hoffnung, dass sich der Markt 2023 auflösen könnte. Der Stillstand wird 2023 noch anhalten und wir halten es für möglich, dass 2024 nur ein langsames Anlaufen des Marktes erfolgen wird. Wir haben Gewinnwarnungen und Insolvenzen am Markt gesehen, ein Ende dieser existenziellen Krise für Mitbewerber am Immobilienmarkt ist nicht abzusehen.“
Zu den Abwertungen: "Wir haben Bestandsimmobilien und Projekte abgewertet. Der Hauptgrund für die Abwertungen, die ja zu einer Gewinnwarnungswelle in der Branche im August geführt hat, ist doch eine geänderte Ansicht über die Dauer der Krise und die Entwicklung der indexierten Mieten.“
Zum Cash: „Wir hatten 214 Mio. Liquidität per Ende Juni, dazu kommt der Bond und die Zahlung des Partners aus der Timber Factory in Münchnen, die erst im Juli stattgefunden haben, abziehen muss man den Timber Marina Tower, den wir im Juli von Signa gekauft haben, zudem die Rückzahlung einer Anleihe. Dann haben wir eine glückliche Sondersituation gegenüber den Mitbewerbern, denn wir haben vom 4. Quartal 2023 bis zum 4. Quartal 2025 keine Anleiherückzahlung. Es belasten uns also keine Anleihen-Rückzahlungen, die ja eines der Probleme unserer Mitbewerber darstellen. Wir müssen aber selbstverständlich die Projekte, die wir am Laufen haben und die wir beginnen, auch finanzieren können. Der entscheidende Faktor diese Phase zu überstehen, wird nicht das Eigenkapital sein, sondern die Liquidität. Es wird zu einem Shake-out kommen, aber diejenigen, die diese Phase überleben, werden aufgrund der geänderten Wettbewerbssituation stärker zurückkommen.“
Zum Hotelmarkt: „Wir entwickeln derzeit keine neuen Hotels. Die Hotels, die wir in Betrieb haben, haben eine Renaissance erlebt, weil die Leute nachholen, was sie in der Pandemie versäumt haben. Die Nächtigungspreise sind in die Höhe geschossen, aber auch die Kosten für den Hotel-Betrieb sind gestiegen. Wir haben vier Hotels, die wir in Bau hatten, auch fertiggestellt und alle vier sind im Moment nicht zu anderen Preisen als Notverkaufspreisen verkäuflich. Daher haben wir von neuen Hotel-Developments Abstand genommen.“
Zur Zukunft: "Die Zukunft sieht so aus, dass die Branche in diesem Existenzkampf sicherlich die nächsten sechs Monate, aber möglicherweise auch die nächsten 18 Monate, verhaftet bleibt. Die Schnäppchenjagd sticht das Cash-Management sicher stärker aus, als wir es vielleicht noch vor sechs Monaten gesehen haben. Man darf nicht vergessen, dass es einen Bedarf an Wohnraum gibt und auch an Büroflächen, die der neuen Arbeit und den EU-Taxonomie-Vorschriften entsprechen. Die Politik ist hier gefordert.“
https://boersenradio.at/page/brn/42435/

(Der Input von boersen radio.at für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 01.09.)

(01.09.2023)


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1. Radio, hören, Audio, Lautsprecher - https://pixabay.com/de/photos/radio-alt-jahrgang-r... -   >> Öffnen auf photaq.com , (© https://depositphotos.com)   >> Öffnen auf photaq.com

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