Im Börsenradio-Interview meint AT&S-CEO Andreas Gerstenmayer zur Chipmarkt-Position Europas, dass es zwar Initiativen seitens der EU gebe, wie den European Chipact oder die IPCEI (Important Projects of Common European Interest), dennoch seien die Förderungen der Industrie in den USA oder in China nach wie vor wesentlich höher. AT&S investiert in Österreich vor allem in F&D, die Produktion der großen Mengen würde aber weiter in Asien erfolgen. "Das liegt zum einen an den hohen Lohnkosten und zum anderen an der Belieferung mit Material - dieses kann nicht aus europäischen Quellen bezogen werden", so Gerstenmayer.
Zu den Zahlen: "Wir haben gezeigt, welches Potenzial in der Firma steckt, wenn der Markt Bedarfe hat. Im 3. Quartal ist im Mikroprozessor-Bereich ein Downturn erfolgt, es gibt ein schwächeres Konsumenten-Sentiment und eine signifikante Abschwächung der Bedarfe. Das hängt mit der Inflation, mit den Zinsen, mit den höheren Energiekosten, mit den insgesamt höheren Lebenserhaltungskosten zusammen und wirkt sich auf unsere Auslastung aus. Wir kennen solche Marktphasen, die einige Quartale andauern können, und müssen diese Phase managen und uns darauf vorbereiten, dass wir wieder durchstarten können, wenn sich dieser Effekt abschwächt. Eine Prognose, wann das genau sein wird, ist schwierig.
Zu den Maßnahmen: "Es gibt einige Hebel. Wichtig ist, den Cashflow und die Liquidität zu sichern, eine Ausgabendisziplin zu etablieren, die Materialkosten im Auge zu haben, hier verhandeln wir laufend mit Lieferanten. Zudem ist ein gewisses Rightsizing bei den Mitarbeiterressourcen wesentlich und die Frage zu klären, welche Mitarbeiter brauchen wir jetzt und welche später."
Zur Situation insgesamt: "Mit unseren Zahlen können wir nachweisen, dass, wenn der Markt funktioniert, wir sehr profitabel sein können. Wenn die Kapazitäten nicht ausgelastet sind, kann es rasch nach unten gehen. Wir können die Maschinen ja schließlich nicht einfach wegräumen, wir haben Abschreibungen etc. An den Trends Digitalisierung und Elektrifizierung führt aber nichts vorbei. Auch die CO2-Situation muss gelöst werden und das geht Hand in Hand mit intelligenten und effizienten technischen Lösungen."
https://boersenradio.at/page/brn/41642/
(Der Input von boersen radio.at für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 03.02.)
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