Im Österreichischen Nachhaltigkeitspodcast spricht WEB Windenergie (W.E.B) Finanzvorstand Michael Trcka über die aktuelle Kapitalerhöhung, über Strategie und erklärt auch, warum man auf ein Bürgerbeteiligungsmodell setzt und nicht an der Börse notiert. W.E.B hat im Jahr 1995 das erste Windrad errichtet und versorgt mitterweile 380.000 Haushalte mit Strom. "W.E.B ist seit jeher eine Gruppe von Enthusiasten, die Geld zusammenlegt, um Windkraftanlagen zu errichten", beschreibt Trcka das Unternehmen. Zwischenzeitlich habe man um Wasserkraft und Photovoltaik erweitert. Der Schwerpunkt soll aber auf Wind und Photovoltaik liegen. Die Gesellschaft hat inzwischen mehr als 4500 Aktionäre. Aktuell will man sich über eine Kapitalerhöhung 20 bis 25 Mio. Euro für das weitere Wachstum sichern. Der Ausgabepreis der Neuen Aktien unter Ausnutzung von Bezugsrechten beträgt 85,00 Euro. Das Bezugsrechtsverhältnis wurde mit 10:1 festgelegt, sodass ein Aktionär zehn bestehende Aktien besitzen muss, um eine Neue Aktie zeichnen zu können. Der Ausgabepreis ohne Ausnutzung von Bezugsrechten wird erst kurz vor der Angebotsfrist festgelegt. Das Preisband wurde bei 95,00 Euro bis 105,00 festgelegt. Aktionäre, die nicht zeichnen wollen, können ihre Bezugsrechte im hauseigenen Trading Room anbieten, erklärt Trcka. Auf die Frage, warum die Gesellschaft nicht an der Börse notiert, meint er: "In den 90ern wollte man abseits von Mainstream agieren und nicht an die Börse gehen. Die Aktionäre sind eigentlich sehr froh mit dem Status Quo, wir haben nicht das Gefühl, dass eine Börsennotiz einen Mehrwert bringen würde. In unserem Modell benötigt der Aktionär auch kein Depot und somit fallen auch keine Gebühren an. Man ist auch nicht den harten Ausschlägen der Börsen ausgesetzt". Das frische Kapital wird mitunter für Wind- und Photovoltaikprojekte in Österreich, den USA sowie Italien eingsetzt.
Und wie ist das mit dem Bau eines Windrades? Die Herausforderung bei der Errichtung von Windrädern ist laut Trcka die Genehmigung: "Es ist kompliziert und aufwendig, eine Genehmigung zu erhalten. Die Kosten für die Genehmigung können um die 0,5 Mio. Euro betragen." Die Gesamtkosten für ein Windrad beziffert der Vorstand mit etwa 5 Mio. Euro. Davon würde man 20 Prozent über Eigenkapital und 80 Prozent über Fremdkapital finanzieren. Amortisiert haben sich die Kosten nach etwa 25 Jahren. Laut Trcka sind Wind- und Photovoltaik die günstigste Form Strom zu erzeugen. Die beiden Erzeugungsformen würden sich auch gut ergänzen, denn während Windstrom eher in der Nacht und im Winter erzeugt wird, ist dies bei Photovoltaik tagsüber der Fall. Die Produktionskosten von Windstrom liegen, je nach Windstärke, bei ca 6 bis 7 Cent je KWh, wie Trcka im Podcast erklärt.