VIG-Chefin Elisabeth Stadler hat im Interview mit Börsenradio betont, dass die VIG eine starke Resilienz in der Corona-Zeit gezeigt hat und dass vor allem die Diversität des Geschäfts in kritischen Zeiten hilfreich sei. Hervorgehoben hat die VIG-Generaldirektorin, dass die einzelnen Länder-Organisationen selbständig agieren und auf Kunden-Wünsche reagieren können und nicht von der Zentrale aus gesteuert würden. "Ein positives Beispiel, das sich auch wirtschaftlich rentiert, ist etwa die Gründung des polnischen Direktversicherers. Die polnische Bevölkerung ist digital affin, dort sind auch die rechtlichen Rahmenbedingungen so gestaltet, dass sie digitale Lösungen intensiver unterstützen. Wir haben in Polen in Zeiten der Pandemie fast 80 Prozent aller Autoversicherungen über diese Direktlösung abgeschlossen", erklärt Stadler. Zu den erhöhten Prämien und höheren Schadensvolumina meint Stalder: "Wenn die Prämien steigen, steigen auch die Schäden, das ist der normalen Entwicklung geschuldet". Und die höheren Schäden würden vor allem auch aus den extremen Unwetterereignissen resultieren. "Auf der anderen Seite hatten wir weniger Mobilität durch Covid, daher gibt es weniger Schäden in der Autoversicherung". Hier würde man sich aber wieder in Richtung Normalität bewegen. "Wie rechnen aber auch damit, dass die Schadenshäufigkeit und das Schadensausmaß im Bereich der Unwetterereignisse entsprechend steigen. Daher ist es wichtig, eine umsichtige Reservierungspolitik zu fahren". Grundsätzlich würden Versicherungsunternehmen sehr konservativ in ihren Prognosen agieren, "daher bleiben wir auch einmal bei unserem Ausblick. Wir wissen nicht, was sich im 2. Halbjahr noch an Unwetterschäden etc. zeigt", erklärt Stadler.